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Freitag, 13. Juli 2012

Rezension | Weggesperrt von Grit Poppe

Weggesperrt von Grit Poppe

 

Reihe | 1. Teil

 

Taschenbuch |  6,95€


Seitenanzahl | 336 Seiten


Verlag | Oetinger


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DDR 1988: Anjas Mutter stellt einen Ausreiseantrag aus der DDR und wird von der Stasi verhaftet. Die 14-jährige kommt in einen Jugendwerkhof, eine Einrichtung der Jugendhilfe. Geschockt von der Willkür der Erzieher, der Gewalt und dem Drill, will Anja bald nur noch fliehen. Tatsächlich gelingt ihr die Flucht, aber nur für kurze Zeit. Anja fragt sich immer wieder, was sie eigentlich verbrochen hat. Als sie eines Tages ausrastet, bringt man sie nach Torgau, in eine geschlossene Einrichtung. Dort lernt sie Tom kennen, der wie sie nicht aufgeben will.
Auf dem Cover kann man eine sehr stabile Tür sehen, durch das ein Mädchen mit blauen Augen, das Anja darstellen könnte, schaut. Das Cover wirkt auf mich sehr bedrückend, aber genau das passt auch zu dem Inhalt des Buches, denn es geht ja um Anja, die "weggesperrt" wird.
Ich finde es gibt schönere Cover, aber das Cover passt eben auch perfekt zum Thema.
Anja ist ein mutiges Mädchen, das einfach nur frei sein will. Sie hat mir gut gefallen, aber trotzdem konnte ich einfach keine Sympathie zu ihr aufbauen. Ich weiß nicht warum, aber irgendwas an Anja passt mir nicht. Das schwierige ist herauszufinden, was ;) 
Die anderen Charaktere waren toll herausgearbeitet, lediglich Tom war mir etwas zu blass.
Frau Poppe konnte mit ihren Charakteren, besonders den Erzieherinnen und Heimleitern, gut die Atmosphäre zu der Zeit um 1988/89 einfangen
Ich fand es auch etwas schade, dass man nicht erfuhr was mit beispielsweise Gonzo oder Doreen passierte. Aber wie ich erfahren habe, gibt es einen Band über Gonzo, was mich total freut :D

Die Autorin hat ein wirklich tolles und spannendes Thema für ihr Buch ausgesucht.
Durch dieses Buch habe ich angefangen, mich unheimlich für die Geschichten um die DDR Zeiten interessieren. Durch das Buch, das einen wirklich mitnimmt, auf die Reise mit Anja und einen schreckliches erleben lässt, erfährt man so viele Sachen, schlimme Sachen, die mir gezeigt haben, wie gut ich es doch habe, wie schön und behütet meine Kindheit doch ist.
Man konnte fühlen, wie sich Anja gefühlt hat und das ist es was das Buch für mich ausmacht.

Das Buch ist in einem ziemlich einfachen Schreibstil geschrieben, der aber perfekt zu Anjas Lage passt.
Das Buch ist in 3 Teile aufgeteilt und hat teilweise nur 2 seitenlange Kapitel, was für mich aber kein Problem war. Es hat mich höchstens abends dazu verleitet länger aufzubleiben und zu lesen, denn dann denkt man doch: Ach komm, das eine Kapitel das geht sooo schnell! 
 Aber das zeigt auch wie flüssig das Buch geschrieben ist.




Ein schönes Buch mit einer interessanten Geschicht aber leider etwas blassen Charakteren.

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